Das Kunsthaus vereint eine Anzahl von Tafeln spätmittelalterlicher Malerei zwischen 1300 und 1500, die die Entwicklung der religiösen Darstellungspraxis in dieser Zeit des geistigen Wandels gut veranschaulichen. Noch im 14. Jahrhundert wurden Heiligenporträts, aber auch religiöse Szenen mit erzählerischem Inhalt mithilfe eines Goldgrundes in Szene gesetzt. Die Dimension des Spirituellen wird hier hervorgehoben. Im 15. Jahrhundert jedoch etablierte sich allmählich ein neues Verständnis vom Menschsein Christi, und auch das Diesseits wurde darstellungswürdig. So platzierten Fra Angelico und Matteo di Giovanni ihre Heiligengeschichten in tatsächlich betretbarer Architektur und verknüpften die heiligen Ereignisse mit der Sphäre des Alltagslebens.