Ernst Scheidegger (1923 – 2016), dessen Geburtstag sich 2023 zum hundertsten Mal jährt, war dem Kunsthaus Zürich und der Alberto Giacometti-Stiftung eng verbunden. Legendär sind seine Fotos und Filme von Alberto Giacometti, die unser Bild dieses Jahrhundertkünstlers bis heute prägen. Sie leben – wie auch diejenigen anderer Künstler, etwa von Joan Miró, Hans Arp, Max Bill oder Germaine Richier – von Scheideggers inspiriertem dokumentarischem Blick, der von tiefem Verständnis für das künstlerische Schaffen geprägt war. Bedeutend sind auch Scheideggers Porträtfotografie und seine Reisebilder, etwa seine Aufnahmen der massgeblich von Le Corbusier gestalteten nordindischen Stadt Chandigarh. Entsprechend steht in der Ausstellung Ernst Scheidegger – der auch erfolgreich als Galerist, Gestalter und Verleger tätig war – mit seinem fotografischen Schaffen im Mittelpunkt. Ergänzt wird dieses durch ausgewählte Werke jener Künstler, die Scheidegger fotografierte.
Ein die Ausstellung begleitendes Buch stellt die Exponate – darunter auch neue fotografische Fundstücke aus dem Archiv – in den Gesamtkontext von Scheideggers Schaffen.

Abb.: Ernst Scheidegger, Kinder in Süditalien (Neapel?), Ende 1940er-Jahre © 2022 Stiftung Ernst Scheidegger-Archiv, Zürich