Die mit Exponaten unterschiedlichster Art bestückte Ausstellung zeigt die Bedeutung islamisch geprägter Kulturen für die bildende und angewandte westliche Kunst von Wassily Kandinsky bis Gülsün Karamustafa.

Kunst vor dem Hintergrund sich wandelnder Kontexte

Eintritt

CHF 23.–/18.– (ermässigt und Gruppen) beinhaltet den Zutritt zur Sammlung. Freier Eintritt für Mitglieder sowie Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.

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Hinweis für Gruppen

Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung erforderlich. info@kunsthaus.ch, +41 44 253 84 84

Bei «Re-Orientations» handelt es sich um eine exklusive Eigenproduktion des Kunsthauses. Die rund 170 Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde und Fotografien, Objekte aus Metall, Keramik und Glas sowie Textilien, Videos, Installationen und ein Animationsfilm stammen überwiegend aus europäischen Sammlungen. Sie sind in dieser Zusammenstellung einmalig in einen Dialog zueinander gestellt. Kuratorin Dr. Sandra Gianfreda hat diese Ausstellung mit einem Team von Expertinnen und Experten seit zwei Jahren vorbereitet. Vermittelt werden die Exponate folgender Künstlerinnen und Künstler im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen: Clara Laila Abid Alsstar, Hélène Adant, Anila Quayyum Agha, Nevin Aladağ, Baltensperger + Siepert, Muhammet Ali Baş, Marwan Bassiouni, Edmond Bénard, Henriette Browne, Carlo Bugatti, Théodore Deck, William De Morgan, Mariano Fortuny y Madrazo, Karl Gerstner, Jean-Léon Gérôme, Jaʿfar ibn Najaf ʿAli, Elisabeth Jerichau-Baumann, Wassily Kandinsky, Gülsün Karamustafa, Bouchra Khalili, Paul Klee, J. & L. Lobmeyr, Henri Matisse, Gabriele Münter, MuhammadʿAli Ashraf, Muhammad Jaʿfar, Muhammad Yusuf, Osman Hamdi Bey, Lotte Reiniger, Charles Claude Rudhardt, Salah al-Din. Sowie viele unbekannte historische Kunstschaffende aus Ägypten, Algerien, Indien, Irak, Iran, Marokko, Spanien, Syrien, Tunesien, Türkei und Usbekistan.

Die Auswahl und der Zusammenhang dieser und weiterer unterschiedlichen künstlerischen Positionen erschliesst sich den Betrachtenden nicht zuletzt durch historische Erläuterungen und Definitionen.

#kunsthauszuerich

Audioguides

Mit einer sprachkünstlerischen Intervention von Clara Laila Abid Alsstar und Muhammet Ali Bas auf DE / EN / FR / IT. Gratis mit Online-Ticket, CHF 3.– bei Ticketkauf an der Kasse.

Wo befindet sich die Ausstellung?

Im grossen Ausstellungssaal 1. OG Moser-Bau. Siehe unser Online-Besucherguide!

«Re-Orientations» ist ein Plädoyer der Kunst für eine Fortsetzung des transkulturellen Austausches zwischen Ost und West, Süd und Nord, über ethnische, religiöse und nationalstaatliche Grenzen hinweg. Zugleich wird der Umgang mit dem kulturellen Erbe kritisch hinterfragt. Das von Dr. Sandra Gianfreda entwickelte Konzept wurde durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet. Ihm gehörten die folgenden Persönlichkeiten an: Prof. Dr. Rémi Labrusse, Professor für Kunstgeschichte der Gegenwart, Universität Paris-Nanterre; Dr. Axel Langer, Kurator Mittlerer und Naher Osten, Schweizer Masken, Museum Rietberg, Zürich; Hannan Salamat, M.A. Kultur- und Religionswissenschaften, Schwerpunkt Islam, Dozentin, ZIID – Zürcher Institut für Interreligiösen Dialog, Zürich.

Podcasts «IslamicMediaClub»

41 Min

Re-Orientations_Baltensperger_Siepert_Ways-to-E

Kunsthaus Zürich im Talk mit dem Islamic Media Club

20 Min

Anila Quayyum Agha_A Beautiful Dispair

Re-Orientations mit den Zürcher Youngsters

Rahmenprogramm

Nacer Khemir. Blicke auf Paul Klee (auf französisch)

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Nacer Khemir

Gespräch mit dem französisch-tunesischen Filmemacher und Künstler

Nacer Khemir (*1948 in Tunesien) ist zugleich Schriftsteller und Erzähler, Filmemacher und bildender Künstler. Er ist Autor von rund fünfzehn Büchern sowie von fünfzehn Filmen, darunter "La Trilogie du Désert", die in der Schweiz von Trigon-Film vertrieben werden. Als er im Alter von 13 Jahren die Werke von Paul Klee (1879-1940) entdeckte, veränderte sich sein Blick. Als Bewunderer des deutschen Künstlers reiste er im Jahr 2007 von Tunis nach Kairouan, um die Reise nachzuvollziehen, die Klee 1914 unternommen hatte. Diese Reise ist das Thema des Films "Die Reise nach Tunis", bei dem der Schweizer Regisseur Bruno Moll Regie führte. Nach fünfzehn Jahren führte ihn seine Bewunderung für Klee zu einem persönlichen Buch, das 2023 unter dem Titel "Paul Klee und ich" erscheinen wird. Eine Begegnung zwischen zwei Kulturen, die sich gegenseitig bereichert haben. Talk wird auf französisch abgehalten.

Freitag, 24.3. 18:30-20:00

  • Ort: Moser-Bau, Vortragssaal
  • Kosten: CHF 15.– / CHF 10.– (ermässigt) / CHF 5.– (Mitglieder und mit gültigem Eintrittsticket)

TICKETS

Re-Orientations. Von der Idee zur Ausstellung

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Ein Gespräch zwischen Kuratorin Sandra Gianfreda und Christoph Stuehn

Die Kuratorin Sandra Gianfreda gibt im Gespräch mit Christoph Stuehn Einblicke in die Vorbereitung der Ausstellung. Anhand von Fotos wird ein Blick hinter die Kulissen des Ausstellungsmachens geworfen. Wie ist das Konzept entstanden und die Werkauswahl getroffen worden? Wie gestalten sich die komplexen Abläufe mit den vielen Beteiligten. Dazu gehören unter anderem Leihgeber:innen, Ausstellungsorganisator:innen, Restaurator:innen, sowie Architekt:innen und Museumstechniker:innen. Welche Herausforderungen gab es bei einem so vielschichtigen Thema wie Re-Orientations?

Mittwoch 26.4. 18:30-20:00

  • Ort: Moser-Bau, Grosser Vortragssaal
  • Kosten: CHF 10.– / CHF 8.– (ermässigt); CHF 4.– (für Mitglieder und mit gültigem Ausstellungsticket und für Mitglieder)

TICKETS

Out of the Box – Ausstellungen im Dialog

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Dialogische Führung

Dialogische Führung mit Sandra Gianfreda, Kuratorin «Re-Orientations», und Monika Jagfeld, «Kuratorin Outsider Art unter dem Halbmond». Weshalb kennt die westliche Kunstgeschichte Kategorien wie bildende Kunst und angewandte Kunst, islamische Künste oder Outsider Art, andere Kulturen hingegen nicht? Warum und durch wen werden Kunstwerke überhaupt in solche Kategorien eingeteilt? Wie sinnvoll oder hilfreich sind diese? Und für wen? Sandra Gianfreda und Monika Jagfeld gehen in einer dialogischen Führung in den Ausstellungen «Re-Orientations» im Kunsthaus Zürich sowie in «Outsider Art unter dem Halbmond» im open art museum in St. Gallen diesen spannenden Fragen nach.

Mittwoch, 3.5. 18:00-19:30

  • Ort: Moser-Bau, Treffpunkt «Öffentliche Führungen»
  • Kosten: Eintrittstickets + CHF 6.- / CHF 4.– (Mitglieder)
  • Mit FM-Gruppenführungssystem. Für Personen mit Hörminderungen geeignet.
  • Teilnehmerzahl beschränkt. Anmeldung erforderlich.

TICKETS

Cultural Appropriation / Appreciation?

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Podiumsgespräch in Zusammenarbeit mit MANAZIR

Talk mit Jens Balzer (Schriftsteller und Autor DIE ZEIT, Berlin), Schoole Mostafawy (Kuratorin Global Art History, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe), Nika Timashkova (Künstlerin, Basel) und Rohit Jain (Sozialanthropologe und Rassismusforscher, Universität Bern), moderiert von Laura Hindelang; mit einem Input-Referat von Jens Balzer, Autor von «Ethik der Appropriation». Kulturelle Aneignung oder kulturelle Wertschätzung? Derzeit sorgt der Begriff der «cultural appropriation» für hitzige Diskussionen. Die einen sind dagegen, dass sich Kulturschaffende (des Westens) anderer Kulturen bedienen, die anderen halten ein solches Vorgehen unabdingbar für die eigene künstlerische Ausdrucksweise. Kann Kultur als Eigentum betrachtet werden? Wo sind die Grenzen der Ausbeutung zu ziehen? Sind Kulturen geschlossene, homogene Einheiten oder haben sie sich schon immer gegenseitig befruchtet und sind durchlässig?

Mittwoch, 31.5. 18:30-20:00

  • Ort: Moser-Bau, Grosser Vortragssaal
  • Kosten: CHF 15.– / CHF 10.– (ermässigt); CHF 5.– mit gültigem Ausstellungsticket und für Mitglieder

TICKETS

Tausendundein Tag

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Parastou Forouhar, Selbstverbrennung, Sturz, Ertränken, 2022 © Parastou Forouhar

Artist Talk

In der altorientalischen Märchensammlung «Tausendundeine Nacht» wird der Garten als ein göttlicher Raum beschrieben, der die Unzulänglichkeit der Realität überwindet. In der persischen Miniaturmalerei wird er zum Bild. Dort entfaltet sich der gemalte Garten durch Ornamente, die rhythmisch angeordnet sind. Diese Struktur ist ideologisch und duldet weder Spielraum noch Abweichung. In ihrer künstlerischen Arbeit nimmt Parastou Forouhar Ornamente als Ausgangspunkt, um den Terror diktatorischer Regime zu veranschaulichen. Als Aktivistin reist sie jedes Jahr nach Teheran, um an ihre Eltern, berühmte Oppositionelle, zu erinnern, und pflegt engste Kontakte mit Gleichgesinnten. Im Gespräch zeichnen Susann Wintsch und die Künstlerin diese ineinander verwobenen Lebenslinien nach.

Freitag, 9.6. 18:30-20:00

  • Ort: Moser-Bau, Grosser Vortragssaal
  • Kosten: CHF 15.– / CHF 10.– (ermässigt); CHF 5.– mit gültigem Ausstellungsticket und für Mitglieder

TICKETS

Filmprogramm im Kino Picadilly

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Standbild aus «Le Grand Voyage»

Arthouse Kinos

Begleitend zur Ausstellung «Re-Orientations. Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute» im Kunsthaus Zürich zeigen die Arthouse Kinos ein Rahmenprogramm mit Filmen aus dem ganzen Spektrum der und zur «orientalischen» Welt von systemkritischen Frauen bis europäischer Fremdbetrachtung.

  • 26. März: «Le grand voyage» (Marokko, 2004) von Ismaël Ferroukhi
  • 16. April: «Lawrence of Arabia» (Grossbritannien, 1962) von David Lean
  • 7. Mai: «Women without men» (Iran/USA, 2009) von Shirin Neshat
  • 21. Mai: «Bal» (Türkei, 2010) von Semih Kaplanoğlu
  • 4. Juni: «A dragon arrives!» (Iran, 2016) von Mani Haghighi

TICKETS UND PROGRAMM ARTHOUSE

Führungen

Öffentlich

Öffentliche Führungen

  • Deutsch: Jeweils Mittwochs um 18 Uhr
  • Kosten: Eintrittsticket + CHF 6.– / CHF 4.– (ermässigt und Mitglieder)

ANMELDUNG ÜBER DIE AGENDA

Privat

Private Führungen

Gerne gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Gruppe ein.

  • Max. 20 Personen
  • Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
  • CHF 190.– (Deutsch) / CHF 220.– (andere Sprachen) + Ausstellungseintritt (Gruppentarif)
  • Dauer: 1 Stunde

BUCHUNGSANFRAGE

Abb. oben: Anila Quayyum Agha, A Beautiful Despair, 2022