Eine Überblicksschau mit Fokus auf der reichen Schaffenszeit vor dem Ersten Weltkrieg. Über 140 Werke von Skulpturen, Reliefs, Gemälde und dekorative Objekte. Gemälde von Zeitgenossen wie Gauguin, Denis oder Vuillard ergänzen die Ausstellung.

Vom Maler zum Bildhauer

Eintritt

CHF 18.–/14.– (ermässigt und Gruppen) beinhaltet den Zutritt zur Sammlung. Freier Eintritt für Mitglieder sowie Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.

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Hinweis für Gruppen

Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung erforderlich. info@kunsthaus.ch, +41 44 253 84 84

Wo befindet sich die Ausstellung?

Im Chipperfield-Bau 2. OG

Aristide Maillol (1861–1944) ist nach Auguste Rodin der bedeutendste französische Bildhauer der frühen Moderne. Als grosse, einflussreiche Figur, gleichzeitig modern wie zeitlos, verkörpert er mit seiner sinnlichen Kunst die Werte der Klarheit und des Gleichgewichts der Formen, was ihn zum Vollender der klassischen Tradition macht.

Die Ausstellung vereinigt über 140 Werke. Neben Skulpturen – darunter sämtliche Hauptwerke des Künstlers – auch Gemälde: Maillol hatte seine Karriere als Maler begonnen und schuf in dieser Gattung qualitätvolle Werke, die ausserhalb Frankreichs bislang wenig bekannt sind. Ausserdem zu sehen sind dekorative Objekte, von Maillol gestaltete Tapisserien und zauberhafte Zeichnungen. Gemälde von Zeitgenossen wie Paul Gauguin, Maurice Denis oder Édouard Vuillard ergänzen die Ausstellung und machen Maillols Nähe zu diesen Künstlern erfahrbar.

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Ausstellungsansicht, Foto © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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Aristide Maillol, Femme accroupie, 1911, Paris, Fondation Dina Vierny – musée Maillol, Foto © J.-L. Losi
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Aristide Maillol, Léda, 1901–1902, Privatsammlung, Foto © J.-L. Losi
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Ausstellungsansicht, Foto © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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Aristide Maillol, Le Cycliste, 1907–1908, Kunstmuseum Basel, Ankauf 1938, Foto © Kunstmuseum Basel
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Aristide Maillol, La Vague, auch Femme à la vague, oder La Baigneuse, 1896, Paris, Fondation Dina Vierny - musée Maillol, Foto © J.-A. Brunelle
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Aristide Maillol, Danseuse, um 1895, Paris, musée d‘Orsay, © RMN Grand-Palais (musée d‘Orsay) / Hervé Lewandowski
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Ausstellungsansicht, Foto © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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Aristide Maillol, L‘Enfant couronné, um 1890–1892, Paris, Fondation Dina Vierny - musée Maillol, Foto © J.-A. Brunelle
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Aristide Maillol und André Metthey (Keramiker), Léda, um 1907, collection Larock-Granoff, Foto © Collection Marc et Pierre Larock
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Ausstellungsansicht, Foto © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Öffentliche Führungen

  • Deutsch: Samstags 8./22.10., 5./19.11., 3./17.12., 7./21.1.2023 um 11 Uhr
  • Kosten: Eintrittsticket + CHF 6.– / CHF 4.– (ermässigt und Mitglieder)
  • Anmeldung über die Agenda!

Private Führungen

Gerne gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Gruppe ein.

  • Max. 20 Personen
  • Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
  • CHF 190.– (Deutsch) / CHF 220.– (andere Sprachen) + Ausstellungseintritt (Gruppentarif)
  • Dauer: 1 Stunde

Der grosse Bildhauer der weiblichen Figur

Neben Rodins unbändiger, emotional genialisch energetisierten Skulptur, mit der dieser Künstler die Gattung für Frankreich und das 19. Jahrhundert überhaupt neu erfand, wirken Maillols Werke im Ausdruck gemässigter und klassischer. Doch liegt Maillols Modernität im eindrucksvollen Einfügen seiner Figuren in klare Gesamtformen, die oft, auch wenn man es zuerst nicht sieht, auf einer geometrischen Analyse des Körpers basieren – konkret des weiblichen Körpers. Denn während Rodin immer wieder auch männliche Figuren, Paare und ganze Figurengruppen beiderlei Geschlechts gestaltet hat, blieb der «Cézanne der Skulptur», wie Maillol auch bezeichnet wird, der grosse Bildhauer der weiblichen Figur, meist der nackten. Mit grosser Meisterschaft hat er den Frauenakt, sein Lebensthema, verdichtet und am Schluss zu gewaltiger Monumentalität geführt.

Die Ausstellung wurde organisiert von den Musées d’Orsay et de l’Orangerie, Paris, dem Kunsthaus Zürich und La Piscine – Musée d’art et d’industrie André Diligent, Roubaix, mit der besonderen Unterstützung der Fondation Dina Vierny – Musée Maillol.

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Maillol. Ein anderer Blick / A different view

Im Kunsthaus entstand die Idee, die Zürcher Station der Ausstellung, die im Musée d’Orsay konzipiert wurde, um eine Publikation zu ergänzen. In ihr wird ein lebensgrosser Frauenakt Maillols aus der Kunsthaus-Sammlung – «Vénus au collier» – auf eine Reise durch die Museumsräume geschickt. Damit wird der inhaltlich gesehen traditionellen Darstellung der Frau bei Maillol die künstlerische Arbeit von Frauen gegenübergestellt, sein Werk aus heutiger Perspektive befragt.

Sammlungpublikation D/E CHF 21.– erhältlich im Kunsthaus-Shop oder Online.

Abb. oben: Aristide Maillol, La Nuit, 1909, Paris, Fondation Dina Vierny - musée Maillol, Foto © J.-L. Losi