Alexandra Bachzetsis’ neuste Arbeit ist Ausstellung und Live-Performance zugleich und konzentriert sich auf das Verhältnis der Inszenierung des exzessiven Körpers und dessen Verzehr durch den begehrenden Blick.

Inszenierung des exzessiven Körpers

Eintritt

CHF 23.–/18.– (ermässigt und Gruppen) beinhaltet den Zutritt zu allen Ausstellungen und Sammlungen.
Freier Eintritt für Mitglieder sowie Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre und Mittwochs.

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Hinweis für Gruppen

Wir freuen uns, Sie willkommen zu heissen! Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung erforderlich. info@kunsthaus.ch, +41 44 253 84 84

Alexandra Bachzetsis (*1974) ist Choreografin und bildende Künstlerin und lebt und arbeitet in Zürich. Ihre künstlerische Praxis entfaltet sich an der Schnittstelle von Tanz, Performance, bildender Kunst und Theater. Viele ihrer Arbeiten beschäftigen sich mit Choreografien des Körpers und insbesondere mit der Frage, auf welche Weise wir uns Gesten, Ausdrucksweisen, Identifikationsmuster und Fantasien aus der Popkultur aneignen, wenn wir unsere Körper immerzu neu entwerfen und definieren. Dabei interessiert sich Bachzetsis für den wechselseitigen Einfluss zwischen «populär-kommerziellen» Medien (Social Media, Videoclips oder Fernsehen) und der «Kunst» (Ballett, moderner und zeitgenössischer Tanz, Performance und bildende Kunst).

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Öffentliche Führungen

9. und 23. April. jeweils um 11 Uhr. Anmeldung über die Agenda

Private Führungen

Gruppengrösse: max. 20 Personen
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Kosten: Ausstellungseintritt (Gruppentarif) + CHF 190.– (Deutsch) / CHF 220.– (andere Sprachen), Dauer: 1 Stunde

Mit dem Kunsthaus Zürich verbindet die Künstlerin, die 2018 mit dem Kunstpreis der Stadt Zürich ausgezeichnet wurde, schon eine längere Geschichte. Bereits 2008 wurde hier eine frühe Arbeit von ihr gezeigt, und im Laufe der Jahre folgten weitere Performances. Nun feiert ihr neustes Werk «2020: Obscene» in seiner Museumsversion Premiere im Kunsthaus Zürich. Darin erforscht die Künstlerin performativ die Abhängigkeiten zwischen der «Szene» – also dem Spielen und dem Inszenieren – und dem «Obszönen». Diese Beziehung hat eine lange und inspirierende Geschichte in der Sprachphilosophie, Soziologie sowie der Kultur- und Kunsttheorie. Jean Baudrillard verwendet das Obszöne als kulturkritischen Terminus, um unsere globale Gesellschaft zu beschreiben, die der Mediatisierung vollkommen unterworfen und in der die Medialität zur Realität geworden ist. Bereits 1988 beschreibt er, wie wir in einer «Ekstase der Kommunikation» leben und dass diese «obszön» sei: «Obszönität beschränkt sich nicht auf Sexualität, denn heute gibt es eine Pornographie der Information und Kommunikation (…) Es geht nicht mehr um die Obszönität des Versteckten, Unterdrückten, sondern des Sichtbaren, allzu Sichtbaren.»

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Alexandra Bachzetsis, Foto © Peggy June

2020: Obscene

Die Idee für Alexandra Bachzetsis’ neues Stück entstand während des ersten Lockdowns. Darauf verweist auch die Jahreszahl im Titel. Die Künstlerin thematisiert in dem Werk körperliche und emotionale Grenzerfahrungen, aber auch Vereinzelung oder Tod. «2020: Obscene» untersucht zudem die Möglichkeiten des Theaters im Hinblick auf Verführung, Anziehung und Spiele der sexuellen Identität, wie auch den darstellenden Körper selbst als Ort der Entfremdung und Begrenzung des menschlichen Seins. Die Performer/innen werden mit ihrer eigenen Körperlichkeit konfrontiert – mit den Widersprüchen zwischen Intuition und Geste, Licht und Dunkel, Partitur und Skript sowie Norm und Form.

Unterstützt von der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung

STANDORT DER AUSSTELLUNG IN UNSEREM VISITORGUIDE

Alle Abb.: Alexandra Bachzetsis. 2020: Obscene, Foto © Melanie Hofmann

Unterstützt durch: